Hilft Hypnose gegen Spinnenphobie und permanente Lust auf Süßes? Jasmina Neudecker und Mai Thi Nguyen-Kim machen den Selbstversuch. (C) ZDF und Jens Nolte

"WissenHoch2" über Hypnose und darüber, was unser Gehirn alles leisten kann

Mit einer neuen Wissenschaftsdoku und einer neuen Ausgabe von "scobel"

Hypnose fokussiert die Aufmerksamkeit und setzt Prozesse frei, die im Wachzustand kaum möglich sind. Unter Hypnose vergessen Menschen ihren Namen, aber sie geben auch das Rauchen auf oder überwinden Ängste. Ist Hypnose wirksame Therapie - oder pure Show? In der Dokumentation "Heilen mit Hypnose" am Donnerstag, 23. November, um 20.15 Uhr, gehen die Wissenschaftsjournalistinnen Jasmina Neudecker und Mai Thi Nguyen-Kim dieser Frage nach. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, folgt die Sendung "scobel: Fresh Brain". Was spielt sich im Gehirn ab, wenn wir uns konzentrieren? Welche Rolle spielt dabei das Bewusstsein? Und wie lässt sich Aufmerksamkeit effektiv trainieren? Darüber spricht Gert Scobel mit seinen Gästen. Erstausstrahlungen.

WissenHoch2
ab
Do 23. Nov
20:15 Uhr
Erstausstrahlungen

Was ist dran an Hypnose? Das wollen die beiden Wissenschaftsjournalistinnen Jasmina Neudecker und Mai Thi Nguyen-Kim herausfinden. Dafür treffen die beiden Neuropsychologin Barbara Schmidt, die am Uniklinikum Jena erforscht, wie Hypnose funktioniert und wie sie sinnvoll in der Medizin und in der Angsttherapie eingesetzt werden kann. Jasmina und Mai Thi machen einen Selbstversuch: Barbara Schmidt testet ihre Suggestibilität und versetzt sie anschließend in Hypnose. Inwieweit lassen sich die beiden darauf ein und wie leicht sind sie hypnotisierbar? Kann Mai Thi mit Hilfe der Behandlung ihre Spinnenphobie überwinden und Jasmina auf Süßes verzichten? Parallel begleitet der Film Barbara Schmidt für ihre neue Studie ins niedersächsische Walsrode, wo sie Menschen, die künstlich beatmet werden müssen, mit Hypnose hilft, sich angstfrei von der künstlichen Beatmung zu lösen. Was Hypnose im Körper verändert und welche physiologischen Effekte dieser Bewusstseinszustand haben kann, erforscht Björn Rasch, Professor für kognitive Biopsychologie, im Schweizerischen Fribourg. Im Schlaflabor untersucht er, ob Hypnose die Schlafphase verbessern kann - und findet heraus, dass Hypnose sogar den Hormonspiegel verändern kann. In der klassischen Medizin herrscht oft noch Skepsis gegenüber der Hypnose. Doch einige Ärztinnen und Ärzte haben bereits erkannt, dass sich mit ihrer Hilfe Therapien unterstützen lassen. Schließlich sind die ersten Belege über hypnoseähnliche Trancezustände Tausende von Jahren alt und lange galt Hypnose als anerkannte Disziplin in der Medizin, um Schmerzen zu lindern. Dieses Wissen ging jedoch verloren, und Hypnose geriet mehr und mehr in den Ruf, purer Hokuspokus zu sein. Einer der Gründe ist die Showhypnose – große Bühnenshows, auf denen Menschen in Sekundenschnelle in Hypnose fallen. Showhypnotiseur Christoph "Christo" Hintermüller gewährt Einblicke hinter die Kulissen der Showhypnose, und verrät einige Tricks der Bühne.

Im Anschluss daran, um 21.00 Uhr,  folgt die Sendung "scobel - Fresh Brain". Das menschliche Gehirn ist eine Hochleistungsmaschine: Analytisches Denken, Bewusstsein, Gedächtnis. Das funktioniert nicht bei allen gleich gut, lässt sich aber positiv beeinflussen. Die Unterschiede zeigen sich insbesondere dann, wenn wir uns auf bestimmte Wahrnehmungen oder Handlungen fokussieren. Neuere Erkenntnisse aus der Forschung zeigen, dass beim Konzentrieren auch genetische Faktoren und der Hirnstoffwechsel eine wichtige Rolle spielen. Die Leistungen des Gehirns hängen auch von äußeren Parametern ab. Die Fähigkeit aufmerksam zu sein, wird durch die körperliche Konstitution, den Stoffwechsel, das emotionale Befinden, die soziale Umgebung beeinflusst - und nicht zuletzt durch Ablenkung - wie zum Beispiel permanente Beschäftigung mit Social Media. Es gibt auch Menschen, deren Konzentrationsfähigkeit permanent gestört ist. Sie werden häufig pathologisiert, weil sie in der Leistungsgesellschaft nicht optimal zu funktionieren scheinen, wie zum Beispiel Menschen mit ADHS. Aber auch sie haben erstaunliche Fähigkeiten, von denen die Gesellschaft profitieren kann. Wie können wir wieder aufmerksamer, konzentrierter und präsenter werden und das volle Potenzial unseres Gehirns ausschöpfen? Unter anderem darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen. 

 

"WissenHoch2" – ein Thema, zwei Formate: Um 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante wissenschaftliche Fragen; um 21.00 Uhr diskutiert Gert Scobel das Thema mit seinen Gästen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen.

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Marion Leibrecht
leibrecht.mwhatever@zdf.de
Mainz, 04. Oktober 2023